Probleme mit den BVB

In letzter Zeit haben wir von mehr Beschwerden über die Fahrweise der BVB-Buschauffeure und Buschauffeurinnen erfahren. Rasches Beschleunigen und abruptes Bremsen werden immer häufiger mit Sturzgefahr für Passagiere. Es kommt noch dazu, dass mit der Rekrutierung von Fahrpersonal aus dem Ausland oder anderen Kantonen dieses oft nicht in der Lage ist, Auskunft zu geben, welche Haltestelle beispielsweise für das Kantonsspital oder das Theater am besten ist. In letzter Zeit hat man auch gemerkt, dass die Entwicklung Richtung bargeldlose Zahlungen nicht Halt vor den BVB- und BLT-Billettautomaten macht, was ein Problem insbesondere für die ältere Generation darstellt.

An einer Sitzung des AVIVO-Vorstands haben wir beschlossen, nicht einfach darüber zu jammern, sondern das Gespräch mit der BVB-Leitung zu suchen, um Verbesserungen zu erreichen. Dabei ging es auch um die oft zu tiefen oder gar fehlenden Sitzgelegenheiten, um fehlende Dächer an den Haltestellen und über Billettautomaten. Zu all diesen Themen kam es im November 2021 zu einem offenen Gespräch mit Frau Regula Utzinger, stellvertretende Leiterin Verkehr und Leiterin Marketing, sowie Herrn Daniel Bielmann, Produktbereich (Produktion) Busse BVB.

Wir wurden sympathisch empfangen und konnten mehr über die internen Bemühungen bezüglich Ausbildung und Qualitätskontrolle erfahren. Im ersten Dienstjahr wird die Ortskenntnis des Fahrpersonals kontrolliert und Punkto Fahrweise finden dreimal im Jahr sogenannten Qualifikationsfahrten statt, um eine regelmässige Beurteilung zu sichern. Aber die BVB-Leitung ist auch auf Hinweise seitens der Kundschaft angewiesen. Das heisst also, wenn Passagiere unglücklich sind über eine Fahrt oder die Haltung oder Arbeitsweise einer Chauffeurin oder eines Chauffeurs, dann sollten sie ihre Reklamation rasch bei den BVB deponieren, entweder telefonisch an 061 685 14 14 oder per E-Mail an info@bvb.ch mit Details zu Route und Tageszeit. Die Betroffenen würden deswegen nicht entlassen, wurde uns versichert, doch nur so seien Verbesserungen möglich.

Es gibt auch weitere Probleme im Bus. Bekanntlich wird älteren Passagiere nicht so oft wie in der Vergangenheit ein Sitzplatz angeboten, was natürlich eine allgemeine Erscheinung unserer Gesellschaft ist. Die BVB sind schliesslich keine Erziehungsanstalt. Doch das Problem wurde aufgenommen und versichert, die lustigen Videos «BVB-Knigge» würden bald wieder gezeigt werden.

Die modernen Busse können sich übrigens zur Seite hin senken, um das Ein- und Aussteigen von Gehbehinderten, Kinderwagen usw. zu erleichtern, aber dies findet nur selten statt. Warum? Wenn die Busse voll sind, ist die Last zu gross um den Hebemechanismus in Gang zu setzen. Hoffentlich bringt die nächste Generation von Elektrobussen diesbezüglich eine Verbesserung.

Punkto Billettautomaten hätten die BVB nicht die Absicht, Automaten zu installieren, welche nur noch Bankkarten akzeptieren, wurde uns versichert. Aber auch hier gilt es wachsam zu sein. Denn die Tendenz Richtung bargeldlosen Zahlungsverkehr ist offensichtlich und die Covid-Pandemie hat diese Tendenz weiter verstärkt.

Letztendlich haben wir erfahren, dass die Gestaltung der Haltestellen nicht in der Kompetenz der BVB, sondern des Kantons liegt, als Folge der Verselbständigung der BVB als öffentlich-rechtliche Anstalt. Demzufolge müssen wir uns jetzt an das Amt für Mobilität wenden. Zurzeit sind wir dabei, eine gemeinsame Eingabe mit dem Behindertenforum zu prüfen. Fortsetzung folgt.
Nick Bramley

Text aus Bulletin 1.2022